Geboren 1936 in Essen als "Geschenk an den Führer" (beschrieben im autobiographischen Roman "Der Solljunge"), bestand sein Abitur in Essen, ging zum Studium nach Freiburg (Philosophie, Literatur, Geologie, Geographie), schloss es ab mit Staatsexamen und Promotion ("Lortzing und seine Spielopern. Deutsche Bürgerlichkeit"). Nach dem Zeitungsvolontariat in Essen, Berlin und Hamburg kamen ab 1965 30 Jahre beim Baden-Badener Sender "Südwestfunk" mit Redaktion und Moderation der Fernsehreihen "Literaturmagazin" und "Café Größenwahn", Kontakte mit so gut wie jeder damaligen Figur des Literaturbetriebs - "wohin auch hätten die im Schwarzwald vor mir fliehen wollen" steht in seinen "Medienmemmoiren". Ab 1975 belebte er seine Fernseh-Reihen mit der Anti-Bestsellerliste "Bestenliste", mit einer 35köpfigen Kritiker-Jury aus Österreich, Schweiz und Deutschland, die alle vier Wochen diejenigen Buchtitel nannte, denen sie "möglichst viele Leser" wünschten. Jede zweite Sendung musste geändert, revidiert, korrigiert werden. Ab 1985 wurde die Lust, den Sender zu meiden, übermächtig, es kam zu zahlreichen Reisen und Dokumentarfilmen und zu Romanen. Der Erstling "Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr" gilt als erster Regional- und Ruhr-Krimi, ist jedenfalls der erste Roman in reiner Ruhrsprache. Der Stern nannte den Autor einen "Schreibtischwüsling", Max von der Grün urteilte: "Die deutsche Literatur ist arm an solchen Büchern, die so leicht zu lesen sind und dennoch einen ernsten sozialen Hintergrund öffnen". Es kam zur Mitarbeit bei ZEIT, FR, FAZ und taz. 1983/84 wurde Lodemann Bernt Engelmanns Vize im Vorstand des Verbandes deutscher Schriftsteller (in der Gewerkschaft IG Druck und Papier). Es folgten Lehraufträge (meist zum Thema Literatur und Medien) an den Universitäten Stuttgart, Frankfurt, Marburg, Freiburg, Gainesville/Florida und Essen ("poet in residence"). Die wahrscheinlich wichtigste Veröffentlichung (2002 zweimal Platz 1 der "Bestenliste") dürften die fast 900 Seiten sein unter dem Titel "Siegfried und Krimhild", eine Nibelungen-Revision im Sinne des Heiner Müller, der in einem seiner letzten Gespräche erklärt hatte, anhand des Nibelungen-Stoffs "die Nation begraben" zu wollen, zu müssen. Altgermanist Professor Otfrid Ehrismann urteilte, das Buch habe "dem Nibelungenmythos eine neue und zukunftsfähige Würde gegeben."
Er lebt in Freiburg und Essen, gern auch in Irland.
Seit 1980 im PEN-Zentrum Deutschland.
1978 Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.
1987 Essener Dramatikerpreis.
1988 Literaturpreis Ruhr.
2002 Phantastikpreis Wetzlar.
2002 Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart.
2005 „Professor des Landes NRW“.
2007 Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller in Bad.-Württemberg
2008 poet in residence an der Uni Essen/Duisburg.
Geplant ist, die 900 Seiten - das Ungeheuer Nibelungen - ins Szenische zu übertragen
Geplant ist, den wunderbar erneuerten Irland-Roman (1976 von der Kritik ach so enorm begrüßt, aber seit langem nicht mehr lieferbar) einem guten Verlag anzuvertrauen. Überhaupt mal einem Verlag zu haben, von dem ich sagen könnte, das ist mein Verlag
Erträumt wird, nach so ungefähr 787 Veranstaltungen in Südwest- und Westdeutschland auch mal eine in Berlin zu haben, im LCB oder so
Erträumt wird, weil nach jeder Lesung zu hören ist, es solle ein Hörbuch entstehen, dass ein Hörbuch entsteht
Und seit mindestens 50 Jahren träume ich davon, dass die einzige existierende Arbeiter-Oper (in Text und Musik aus dem Biedermeier heraus entstanden im Jahr 1848, da geht es um streikende Fabrikarbeiter, Text und Musik sind von einem Berliner. der als Meister der komischen Oper galt), dass dies Stück endlich einmal in Berlin - in der "Komischen Oper"? (aber die ignoriert ihn (den Berliner) seit 1959) - realisiert wird. REGINA heißt die Oper, so heißt die Tochter des Konzernchefs a la Krupp, die wird gekidnapt, seine Fabrik wird abgefackelt, es geht um Terror, um Selbstmordterror, um Freiheit, um Grundrechte. Aber REGINA gibt es in keinem Theater, auf keiner CD, in keinem Sender - ich träume weiter