Peter O. Chotjewitz wurde am 14.06.1934 in Berlin geboren. Ende 1945 zog die Familie nach Nordhessen, wo Chotjewitz bis 1955 auf dem Dorf lebte. Er besuchte zunächst ein Realgymnasium und absolvierte anschließend von 1948 bis 1950 eine Malerlehre. Neben der Arbeit als Malergeselle besuchte er in Kassel das Abendgymnasium, an dem er 1955 das Abitur machte. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Frankfurt am Main und München. In München war er im Büro der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen tätig. Ab 1962 wurde er Referendar am Berliner Kammergericht. Daneben betrieb er ein Zweitstudium in den Fächern Publizistik, Geschichte und Philosophie an der FU Berlin. Er hatte Begegnungen mit Ost-Autoren (u.a. Bobrowski), in Westberlin Kontakt zu den Kreisen um Günter Bruno Fuchs und Walter Höllerer. 1964 war er Stipendiat des Literarischen Colloquiums Berlin, Dramatikerkolleg u.a. bei Heinar Kipphardt. Er schrieb Kunst- und Literaturkritiken u.a. für die "Schwäbische Donauzeitung" und die "Süddeutsche Zeitung". Er arbeitete u.a. über H.C. Artmann und die Wiener Dichtergruppe und beteiligte sich an Aktionen der "Fluxus" und Happening-Bewegung, es kam zur Zusammenarbeit mit Wolf Vostell. 1965 legte er die zweite juristische Staatsprüfung ab. Danach war er aber nicht als Jurist tätig, sondern entschied sich für ein Leben als Schriftsteller. 1965 hatte er eine Lesung bei der Gruppe 47 in Berlin. 1966 hatte er auf seiner ersten USA-Reise Begegnungen mit Künstlern der "Something Else-Press" um Dick Higgins, Emett Williams und hatte eine Lesung bei der Gruppe 47 in Princeton. Danach arbeitete er für Giacomo Feltrinelli: er erstellte in seinem Auftrag eine Untersuchung über jugendliche Rebellen. Von 1967 bis 1973 lebte er in Rom, zunächst mit einem Stipendium der Villa Massimo. 1969 gab er seinen Wohnsitz in Deutschland auf, er lernte Dario Fo kennen und den Kreis der "Novissimi" und die (literarische) "Gruppe 63". Er beschäftigte sich mit der "Südfrage" und unternahm Reisen nach Süditalien, Schwerpunkt Sizilien. 1971 inszenierte Grüber am Bremer Theater sein Stück: "Weltmeisterschaft im Klassenkampf". 1973 kehrte er mit der Familie in die Bundesrepublik Deutschland zurück. In den 1970er Jahren war Peter O. Chotjewitz politisch stark engagiert, 1974 beantragte er die Zulassung zur Anwaltschaft und zu anwaltschaftlichen Tätigkeiten, um als Wahlverteidiger Andreas Baader und Peter-Paul Zahl zu vertreten und gründete einen Hilfsfonds für politische Gefangene. Nach frühen experimentellen Texten in den Siebzigerjahren fand er zu einer engagiert linken, am realistischen Erzählen orientierten Schreibweise. Von Bedeutung sind neben den eigenen Texten auch seine Übersetzungen aus dem Italienischen, von den Autoren Dario Fo, Leonardo Sciascia, Nanni Balestrini u.a. Seit Mitte der sechziger Jahre entstanden zahlreiche Rundfunkbeiträge in den Gattungen: Lesung, Essay, Rezension, Hörspiel, sowie zahlreiche Beiträge in Anthologien und Literaturzeitschriften. Seit 1995 lebte Peter O. Chotjewitz in Stuttgart. Er war Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di., dessen Bundesvorstand er von 1976 bis 1983 angehörte. Bis zuletzt schrieb er für die Monatszeitschrift Konkret sowie für die Wochenzeitung Jungle World. Peter O. Chotjewitz hatte mit seiner ersten Ehefrau Renate Chotjewitz-Häfner die Söhne Iwan und David Chotjewitz, in zweiter Ehe war er mit der Malerin Cordula Güdemann verheiratet. Der Ehe entstammen die Töchter Uta und Lea Chotjewitz. Am 15. Dezember 2010 verstarb Peter O. Chotjewitz in Stuttgart.